Sonntagsstichwahl in Frankreich: Viva liberte, viva La France

Sonntagsstichwahl in Frankreich: Viva liberte, viva La France

Gespannt wartet man auf die Stichwahl am Wahlsonntag zwischen Macron und Marine Le Pen. Die französische Linke war in 8 Parteien und Bündnisse zerstritten, hat sich selbst marginalisiert und einzig Melenchon hat es zu bedeutenden Prozentzahlen geschafft, aber nicht genug, um Le Pen oder Macron irgendwie in Bedrängnis zu bringen. Die Rechte der Gaulisten unter Prescene und des rechtsradikalen algerisch jüdischen und eben nicht algerisch- arabischen Franzmanns Eric Zemmour haben sich selbst auch marginalisiert, zudem dadurch Marine Le Pen weichgewaschen wurde. Sie hielt an ihrer Strategie der Entdämonisierung fest, hetzte nicht zu sehr in Sachen Migration und Sicherheit, sondern liess mehr Fotos mit Katzen mit sich und die soziale Frage  betonen. Auch erzählte sie, dass sie keinen Frexit mehr wolle und ihre Partei eine Sammlungsbewegung und nicht die knallharte faschistische Partei ihres Vater , die auch antisemitisch war, sei. IN Sachen Ukrainekrieg wechselte sie mal zwischen Verurteilung Russlands, Mitgefühl mit den Ukrainern und dann wieder Putin- Verstehen. Nun gab es das TV-Duell zwischen Marien Le Pen und Macron. Dies war nicht ein heftiger Schlagabtausch, der auch sehr polemisch und radikal erschien, sondern mehr eine relativ sachliche Veranstaltung.. Le Pen hat zwar Kreide gefressen, betont,dass sie nicht aus dem Euro und der EU austreten will und “nur“ eine Reform der EU im angeblichen Sinne eines De Gaullschen Europas der Vaterlandes wolle (wohlgemerkt ein Wortspiel und nicht vielkritisierter orthographischer Fehler von uns), aber sie will wohl die EU von innen aushöhlen, boykottieren, mit PiS und Orban dreiste Forderungen stellen, die keiner erfüllen kann, um dann das Scheitern der Reformen zu verkünden und dann doch den Frexit anzustrebenoder eben eine Spaltung Europas in einen autoritären Block und einen werteliberalen Block, zumdinestens keine funktioniderende EU mehr, was Putin, Xi und Trump ja auch gerne sehen. Aber Brexit- Global Britain und Trump hat auch nicht so die tollen versprochenen Erfolge gebracht, weswegen ein Frexit- und Euro- und NATO-Austritt, zumal während Russlands Aggressionskrieg in der Ukraine auch nicht so glanzvoll als Alternativen darzustellen sind. Deswegen frisst auch Le Pen Kreide, um sich Wähler zu sichern.

Jedenfalls hat Macron das klargemacht und Le Pen fiel auch Putins 40 Millionenkredit an den Front National voll auf die Füße. Zwar betonte sie auch noch , das acuh Macron immer wieder mit Putin angebandelt hat, ja in diesem Zusammenhang auch von europäischer Souveränität und einem Bündnis Europa- Russland gegen China gesprochen hatte, aber so alles überzeugend ist dies nicht, zumal nun angesichts der aktuellen Frontstellung infolge des Ukrainekriegs. Zumal Le Pen zwar gegen Deutschland hetzt wie die Sau, aber zur AfD so gute Beziehunge hat, wie Putin und Orban zu dieser und sie zu diesen und die AfD einen Dexit fordert (wobei erstaunlich ist, dass alle anderen deutschen Parteien diesen Punkt nie thematisieren). Le Pen fällt dann noch ein, dass bessere Beziehungen zu Russland oder eine Vermittlerrolle Frankreichs da doch eine witrschaftliche Krise infolge der Sanktionen samt Inflation abwenden könnten, ja das eigentliche Wrtschaftsprogramm gegen die EU seien, aber so glaubwürdig ist es eben nicht, wenn man eben mal 40 Millionen von Putin bekam, auch in Sachen nationaler Eigenständigkeit. Sie konnte angesichts der Millionenspende Putins dann nur noch auf den Status ihrer Partei oder Sammlungsbewegung rekruieren, die ein „arme Partei“ sei, wie viele Franzosen und daher Geld brauche, aber sich destotrotz ihre Unabhängigkeit bewahrt habe. Aber die Trennlinie als armes Proletariat, Korruption, Marionette Putins ist da doch sehr durchgängig und nicht so glaubwürdig. So überzeugend war das eben nicht.

Aber Macrons schwache Stelle ist sein Neoliberalismus und die soziale Frage, zumal er als ENA- Elite und ehemaliger Rothschildbanker so alle Establishmentverschwörungstheoretikern Wasser auf die Mühlen gibt, wenngleich Le Pen wiederum die Rothschildconnection nicht nennt, da es ihrem eigenem Anspruch des angeblichen  Wechsel vom Antisemitismus ihres Vaters, der den Holocaust nur ein Detail der Geschichte nannte und zudem mit dem deutschen SS-Schönhuber von den damaligen Republikanern eine anti-anglosächische und eurasische Achse machen wollte widerprechen würe und ihren taktischen Übergang zur primären Islamophobie ihrer Bewegung, die auch etliche rechte Franzosen jüdischen Hintergrunds wegen der islamistischen Attentate des Islamischen Staats in Frankreich teilen, wie auch wie der algerisch-jüdische Franzose Eric Zemmour an die Spitze treiben, infrage stellen würde. Wenn hetzt man gegen Muslime, aber nicht gegen Juden als flexibler Rechtsradikaler oder gar gegen Rothschild, wobei ich damit nicht sagen will, dass man das tun solle.

Da es aber momentan keine Attentate gibt, wenngleich der Islamische Staat nun angesichts der Ukrainekrise solche wieder für Europa angekündigt hat, da sich die Kreuzritter untereinander zerstritten hätten, forderte Le Pen vorerst ein Kopftuchverbot in öffentlichen Räumen. Macron wiederum antwortete darauf recht gut, dass er Kopftuchverbote in Schulen und in Sachen Staat befürworte, er zudem eine klare Ansage gegen Islamisten Terrorgruppen und auch Erdogan gemacht hätte, aber ein Kopftuchverbot im öffentlichen Raum einen Bürgerkrieg bedeute oder Unruhen wie in Schweden nach den Koranverbrennungen eines Rechtsradikalen zumal man dann eben alle religiösen Symbole bis hin zur Kippa oder einem Christenkreuz verbieten müsse, was die Grundlagen der Republik und der Religionsfreiheit erschüttern würde. Macrons schwache Stelle bleibt aber sein elitäres ENA-; Banker- Neoliberalismusprogramm, dass weitere Sozialkürzungen, Privatiisierungen und Deregulierungen vorsieht. Umgekehrt ist es ein Witz ,dass ein Rentenalter von 65Jahren schon eine halbe Revolution gebiert.Le Pen kritisierte Macron dann noch für seine Verschuldung. die auf die deutsch- dominierte EZB und EU und nicht auf Corona zurückzuführen sei, worauf Macron meinte, es sei im wesentlichen nur auf Corona zurückzuführen und damit habe er französische Unternehmen und Millionen von Arbeitsplätzen gerettet, wie auch die EU Frankreich unterstützt hätte.Somit eigentlich ein Rohrkrepierer für Le Pen.

Hier versucht Marine Le Pen nun die Wähler Melenchons abzuholen in der sozialen Frage, vor allem den deindustrialiserten Norden und Nordosten und strukturschwache ländliche Gebiete, die Le Pen besuchte, aber nicht Macron, der im wesentlichen nur einen Großauftritt hatte und keinen Basiswahlkampf macht, sondern sich mehr auf soziale Medien und Medien verlässt und dadurch seinen Ruf eines abgehobenen Establishmentvertreters und als einen von „den da oben“ und „Reichen“ verstärkt, der nicht „vor Ort“geht oder Bürgernähe hätte.. Zwar hat Melenchon aufgerufen, Le Pen nicht zu wählen, aber das hatte auch Bernie Sanders in den USA zu der working class und den sogennaten Moderniserungsverlieren der Globalisierung und des Freihandels im Rustbelt gegenüber Trump, der aber wie Le Pen auch die working und Arbeiterklasse addressierte, im Gegensatz zu Hillary Clinton, die wie die Demokraten vor allem nur von der middle class und den diversen Minoritäten redete.

Das ist genauso Macrons Archillesferse. Ob es aber so eintreten wird, wie in den USA bleibt abzuwarten. Denn viele Franzosen sehen auch den Brexit und Trump und den Ukrainekrieg und Putins 40 Millionen an Le Pen. Macron versucht nun auch Wähler der Grünen und die Klimaschützer anzusprechen. Wobei er Atomkraft befürwortet und die französischen Grünen anders als die deutschen Grünen auch, zumal Atomkraft in Frankreich auch als Symbol für die Atommacht Frankreich gesehen und auch schon wieder fst nationalistisch aufgefasst wird. Interessant, dass Cohn- Behndit da Macron als inoffizieller Berater unterstützt und auch grünes Licht für französische Atomkraft gibt. Marine Le Pen fur dann auch noch kräftige Salven gegen die angeblich deutsch- dominerte EU und Deutschland, behauptete solchen Schwachsinn, dass Frankreich deutsche Autos exportieren würde, um seine eigene Landwirtschaft kaputtzumachen, obgleich doch vielen klar sein müsste, dass gerade die Landwirtschaftftssubventionen der EU wie auch der Euro vor allem Frankreich und den Südländern nützen (die AfD sieht es gerade umgekehrt, dass die EU nur zum Nutzen Frankreichs und der Südländer sei) , weswegen Marine Le Pen da auch etwas kleinlauter bezüglich eines Frexit und Euroausstiegs ist, den sie aber trotz allem mittelfristig beabsichtigt. Macron stellt sich da wie bei der letzten Wahl als entschiedener Europäer und Freund der deutsch- französischen Partnerschaft und Achse dar. Wie gesagt, bleiben die Melenchonwähler und die jüngeren Wähler, bei denen auch viele für Marine Le Pen und Zemmour im ersten Wahlgang wählten, und dies sind die entscheidenden möglichen gamechanger.

Zumal Marine Le Pen auch noch auf das französische Nationalsymbol Brigitte Bardot die gealterte, robbenbabytierliebende und nicht mehr so attraktive blonde Sexbombe neben der Atombombe Frankreichs setzen, wie auch als Aushänger den ehemaligen französischen Schönling und Adonis Alain Delon, den die Sissi-Romy Schneider wohl nicht zähmen konnte wie ihren Kaiser Franz in den Filmen. Zu empfehlen wäre Macron da als Gegengewicht Louis de Fune als Sympathieträger zu gewinnen, der Le Pen mit Grimassen karikieren könnte oder aber Marielle Matthieu, die die Marseillaise singt und die Erinnerung an Bardots Revolutionsimage durch den Film „Viva Maria“ konterkariert. Viva liberte, viva La France:

Mal interessant,wenn Deutschland so eine blutrünstig- revolutionär-freiheitliche Hymne hätte,was dann gesagt würde.  Die Deutschen  sind da ja sehr entkernt in den Strophen. Dagegen klingt die deutsche   Hymne doch etwas sanft, pazifistisch, Kanti-dealistisch und entkernt, geradezu unkämpferisch und unmilitärisch, wie auch die Honoratioerenrevolution von 1848 im Gegensatz zur franzöischen Revolution scheiterte , wenngleich ich jetzt damit nicht sagen will ,dass ich von der Maas bis an die Memel, von dem Etsch bis zu dem Belt oder Deutschland über alles zurückhaben will oder eine Korrektur der Oder- Neisselinie, wie dies die Putin-AfD und Höcke als Wacht am Rhein und 4. Reich gerne wieder zurück hätte, vielleicht durch einen Putin-Gauland/Höckepakt zum Jahrestag des Hitler- Stalinpakts und Höcke als Gast auf der Ehrentribüne bei der alljährlichen Siegesparade zum Großen antifaschitischen Vaterländischen Kriegs am Roten Platz, wenn schon Lawrow die AfD in den Kreml einlädt und die Russen die Ukraine entnazifizieren wollen. Und dann entnazifizert die Höcke- AfD Deutschland, Le Pen entnazifiziert Frankreich , Trump zusammen mit Steve Bannon die USA, Orban mit der Jobbik Ungarn, die Kacynski-PiS Polen und dann Europa und dann hat man ein entnazifiziertes Europa während Xi-China Asien entnazifiziert, beginnend mit Taiwan wie Putin in der Ukraine und Bolsonaro Brasilien und Südamerika.. Aber dann gibt es keine liberalen und demokratischen Nazis mehr und wird die Internationale der Nationalisten und Zivilisationsparteien sich gegenseitig entnazifizieren müssen und dann alle nationalen Interessen und Widersprüche gegeneinander ausbrechen und werden sie sich gegenseitig entnazifizieren müssen. Aber um zurückzukommen auf die Marseillaise -selbst die Internationale klingt da wie ein Hippiesong.Wie auch immer:

Viva liberte,Viva laFrance

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