Fiktive Futurologie: Als die USA Kanada eroberten

Fiktive Futurologie: Als die USA Kanada eroberten

Fiktive Geschichte ist verpönt, ebenso fiktive Futurologie. Trotz allem mal oder gerade deswegen ein hypothetisches Szenario als Gedankenspiel:

Nachdem Deutschland Kanada jetzt als kommende Rohstoffsuperweltmacht ausgemacht hat, was wäre wenn Trump oder ein imperialistischer US- Politiker in Zukunft, eine Marionettenregierung in Kanada fördert und einsetzt oder gar militärisch das militärisch schwache und nichtnukleare Kanada, das auch Anrainerstaat der rohstoffreichen Arktis ist, annektiert und ein Resource Empire und eine amerikanische Welt ala Putin etabliert?

Ein amerikanischer Freund, der Mitglied bei den Demokraten ist, meinte dazu:

„Canada will not accept interference from the USA. Influence is possible but actual interference like you describe is unrealistic. “

Nun konnten sich Demokraten und Establishment- Republikaner früher einen Demagogen ala Trump auch nicht vorstellen und erinnern wir uns noch an folgendes:

„Trump lobt den Konvoi der Trucker

Veröffentlicht am 30.01.2022

Trotz hoher Zustimmung für die Pandemie-Maßnahmen in Kanada regt sich nun mächtiger Widerstand. In Ottawa wurden Hunderte Trucker, die mit einem Konvoi gegen die Impfpflicht demonstrierten, begeistert empfangen. Premier Trudeau musste an einen geheimen Ort gebracht werden.

Solche Bilder kennt Kanada eigentlich gar nicht. Ein Konvoi Hunderter Lastwagenfahrer und Tausende Demonstranten versammelten sich am Samstag vor dem Parlament in der Hauptstadt Ottawa. Bei Schnee und klirrender Kälte demonstrierten sie unter anderem mit einem Hupkonzert für ein Ende der Corona-Impfpflicht und weitere Einschränkungen infolge der Pandemie.

Die Demonstranten schwenkten Kanada-Flaggen und kritisierten die Regierung. Ein „Feigling“ sei der linksliberale Premierminister Justin Trudeau, war auf einem Plakat zu lesen. Der Protest versetzte die Polizei in höchste Alarmbereitschaft. Trudeau und seine Familie seien vorsorglich an einen geheimen Ort gebracht worden, berichteten Medien.

Mitte Januar hatten Kanada und die USA eine Impfung zur Bedingung für den Grenzübertritt gemacht. Ungeimpfte kanadische Lkw-Fahrer müssen seitdem nach der Rückkehr aus den USA in eine 14-tägige Quarantäne. US-Lastenwagenfahrer ohne Impfung dürfen gar nicht ins Land.

Ein Trucker sagte dem kanadischen Fernsehsender CBC, er sei geimpft, nehme trotzdem an der Demonstration teil, um seine ungeimpften Kollegen zu unterstützen: „Es ist falsch, Menschen gegen ihren Willen zu einer medizinischen Behandlung zu zwingen.“

So nahmen auch zahlreiche Menschen mit ihren privaten Fahrzeugen an dem Protest teil. Der konservative Oppositionsführer Erin O‘Toole schrieb auf Twitter, er habe sich mit Truckern getroffen. „Ich rufe Justin Trudeau dazu auf, sich mit diesen hart arbeitenden Kanadiern zu treffen, um ihre Sorgen zu hören.“

(…)

Bei einer Kundgebung lobte der frühere US- Präsident Donald Trump die Demonstration in Ottawa. „Die kanadischen Trucker tun bei Weitem mehr für die Verteidigung der amerikanischen Freiheit als unsere eigenen politischen Anführer“, sagte Trump am Samstagabend im texanischen Conroe. „Wir wollen, dass diese großartigen kanadischen Trucker wissen, dass wir den ganzen Weg mit ihnen gehen“, sagte Trump. Auf Trudeau und dessen Pandemiepolitik ging er nicht ein. Das Verhältnis zwischen Trump und dem seit 2015 regierenden Trudeau gilt als zerrüttet.“

https://www.welt.de/politik/ausland/article236577653/Kanada-Trumps-Schulterschluss-mit-den-protestierenden-Truckern.html

Soweit schon „interference“, wenngleich noch nicht ein kanadisches Capitol Hill oder das Szenario, sondern das Ganze mutet noch wie die nun mehr politische Version des Films „Convoy/ Konvi“ aus den 80er Jahren mit Kris Kristoferson und Ali Mc Graw (früher: Love Story) an.

Aber ein paar Punkte zu dem Kommentar des US-amerikanischen Freundes:

„DIE“ USA- die wird ja immer mehr zwischen den politischen Polen gespalten, polarisiert und radikalisert.  Dass Biden das nicht machen würde, ist schon klar. Aber Trumps Truckfahrerintervention war ja schon so eine „interference“, die „Kanada so noch nie gesehen hat“- zwar primär um innerhalb der USA Anhänger zu mobilisieren, aber auch um den US-Transport nach Kanada durchzupauken und auch den liberalen Trudeau zu schwächen mittels Zuhilfenahme kanadischer Hilfstruppen. Die interference war jetzt noch weit von dem Szenario entfernt, aber in Ansätzen erkennbar. Trump hat bei dem NAFTA- Nachfolgeabkommen ja immensen Druck auf Kanada und Mexiko ausgeübt. Das hypothetische Szenario könnte ich mir vorstellen unter folgenden Parametern: Bei einer Schwächung der internationalen US-amerikanischen Stellung und einem Rückzug der USA aus Europa und dem Indopazifik, falls China erfolgreich sein sollte und Putin es schafft, die EU mittels Le Pen und AfD mittels eines Frexit und Dexit zu zerschlagen. Falls ein US-Rechter dran kommt, der seine Aussenexpansion als sozusagen letzter Einflusssphäre und last resort traditionell wie in den Anfängen der US- Geschichte mehr panamerikanisch und auf den amerikanischen Kontinent und als neue Monroedoktrin sieht und die Americas als sein Kernland und wie Putins Eurasien oder Novorussia/russische Welt als amerikanische Welt. Hier dann eben vor allem Kanada, da dort noch vor allem Anglosachsen mit Ausnahme Quebecs vorhanden sind, also anders als in Mexiko oder Lateinamerika. Zumal es auch zu einer Trumpisierung Kanadas kommen könnte. Und wenn man schon wegen der Ölvorkommen Krieg im Middle East und Irak führte, warum nicht wegen für die USA  und die Weltwirtschaft existentielle strategische Rohstoffe um deren Sicherung der Konkurrenzkampf immer heftiger wird. Zumal dies eine interessante Ergänzung für Politiker sein könnte, die keinen grünen Kapitalismus und Green New Deal, sondern auf ein Resource Empire über Öl und Gas hinaus wollen. Und selbst für Wasserstofftechnologie wäre Kanada nteressant. Dagegen spricht aber auch, dass die US-Ökonomie zwar auch von strategischen Rohstoffen abhängig ist für ihre Industrie, aber anders als Russland auf deren Export ökonomisch als Anteil ihrer Wirtschaftskraft nicht angewiesen ist, auch wenn die USA nun Öl- und Gasexporteur geworden sind ohne jedoch der OPEC oder OPEC plus anzugehören oder beitreten zu wollen. Das Kanada-Denkspiel ist ein Versuch, Putins Denken, die Idee eines Ressourcenimperiums und die russische Welt zu verstehen. Eine Art Analogie. Natürlich ist es im Moment ziemlich unrealistisch ist, aber es ist interessant, über die Variablen und Parameter nachzudenken, unter denen ein solches Szenario auftreten könnte oder eben nicht und was die Unterschiede zwischen den USA und Russland sind. Aber wer hätte im Globalisierungshype und dem Locke- Kantschen „Wandel-durch Handel“- Neoliberalismus und „It´s the economy, stupid“ der 90er und Nachfolgejahrzehnte gedacht, dass man in der Finanzkrise 2008 erwacht und in den 2020ern in einem neuen Kalten Krieg, Hobbes. nationalistischem Populismus weltweit, zunehmenden Decoupling, Blockbildung und „Security trumps economy“ ala Mearsheimerischen offensiven Realismus landen wird?

Der ehemalige Putin- und Gazpromberater Dr. Alexander Rahr meinte noch:

„Alles ist möglich. Trump hatte ja auch Hunger auf Grönland“.

Zu unserem Szenario braucht es wahrscheinlich noch einige Zeit, auch bis Putin die USA aus Europa herausdrücken kann, mittels Erdogan die NATO paralysieren kann, mittels Orban, Le Pen und AfD die EU zerschlagen kann. Da es bis zu den nächsten französischen und US- Präsidentschaftswahlen noch etwas Zeit ist, setzt man jetzt erst einmal auf die AfD, die ja zu diesem Zweck auch von Lawrow im Kreml mit der Perspektive eines Dexit und als erhoffter Sanktionsbrecher empfangen wurde. Nachdem die Linkspartei als Auftakt eines „heißen Herbstes“ Massenproteste und Demonstrationen für den 17.9. angekündigt hat, jedoch in der Russlandpolitik zwischen dem Wagenknecht und Jan van Aken- Flügel gespalten ist, legt nun die AfD nach mit den üblichen Montagsdemos und wahrscheinlich „Wir sind das Volk“- Slogans:

„Proteste gegen Energiepreise : AfD kündigt „heißen Herbst“ an

Die AfD plant einen „heißen Herbst“ mit wöchentlichen Demonstrationen. Auch vor Lobpreisungen Putins schreckt sie nicht zurück – er sei auch derzeit ein zuverlässiger Energielieferant, sagt Parteichef Chrupalla.

Die AfD will mit einer Protestkampagne gegen Inflation und steigende Energiepreise neue Aufmerksamkeit auf sich lenken. Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla sagte am Dienstag in Berlin, die Bundesregierung handele mit den Sanktionen gegen Russland und der daraus resultierenden Verteuerung des Erdgases und anderer Energieträger „nicht in deutschem Interesse“. Die AfD werde daher „wöchentlich ab Herbst montags auf die Straße gehen“. Man hoffe dabei auf eine große Unterstützung „von Bevölkerung und Unternehmen“.

Chrupallasagte, die AfD verlange als einzige Partei „geschlossen“ die unverzügliche Nutzung der fertiggestellten Gaspipeline Nord Stream 2, die bislang nicht in Betrieb genommen wurde. Der AfD-Vorsitzende sagte, Russland sei in der Lage, das „billigste Gas“ nach Deutschland zu liefern.

AfD fordert höhere Entlastungsleistungen

Chrupalla äußerte zudem, er halte den russischen Präsidenten Wladimir Putin auch derzeit für einen „zuverlässigen Lieferanten“. Putin habe selbst gesagt, er wolle die Gas-Lieferverträge mit Deutschland erfüllen. Wenn die Sanktionen, die Deutschland gemeinsam mit anderen EU-Staaten gegen Russland verhängt habe, zurückgenommen würden, dann „wird auch wieder zuverlässig Gas geliefert“.

Die AfD verlangt von der Bundesregierung auch höhere Entlastungsleistungen für die Bevölkerung, um die steigenden Energiepreise auszugleichen. Die Grundsicherung müsse im Maß der Inflation angehoben, der Grundfreibetrag bei der Einkommensteuer müsse erhöht werden. Auf die Frage, wie die AfD sich in ihren Forderungen und bei ihren geplanten Demonstrationen von der Linkspartei abgrenzen wolle, sagte der AfD-Vorsitzende, das Angebot der Linkspartei „widerspricht unserem fundamental“. Die Linkspartei trete etwa nicht geschlossen für die Beendigung der Sanktionen gegen Russland ein.

Auf Plakaten verspricht die AfD einen „heißen Herbst statt kalten Füßen“ und ergänzt diese Aussage durch die Forderung „unser Land zuerst“. Chrupalla sagte, die AfD wolle ihre Demonstrationen jeweils auf einen Montag legen, weil es sich „anbietet, sich nach dem Wochenende die Füße zu vertreten“; auch ihre Corona-Demon­strationen habe die AfD schon montags organisiert.

Zu dem Umstand, dass die AfD bei ihren Demonstrationen auch Mitglieder rechtsextremistischer Organisationen unter den Teilnehmern sehen werde, sagte der Parteivorsitzende, jeder, der mit der AfD demonstrieren wolle, sei „herzlich eingeladen“; es werde „keine Gesinnungstests“ geben, so Chrupalla. Der AfD-Vorsitzende sah seine Partei auch nicht im Hintertreffen gegenüber Gruppierungen, die jetzt schon zu Straßenprotesten aufrufen; die Mobilisierung beginne „ja jetzt erst“, sagte er.

Zwar werde seine Partei nicht gemeinsam mit rechtsextremistischen Gruppierungen zu Demonstrationen aufrufen, sie werde jedoch Mitglieder oder Sympathisanten solcher Gruppierungen nicht davon abhalten, auf einer AfD-Veranstaltung zu demonstrieren. Das gelte auch für Fahnen oder Sprüche, die nicht von der AfD stammten. Chrupalla sagte, „alles, was erlaubt ist an Fahnen in Deutschland, das unterstütze ich“.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-plant-heissen-herbst-mit-woechentlichen-demonstrationen-18263719.html

Kommentare sind geschlossen.